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In Sicherheit

45 Ukrainerinnen haben Zuflucht im Mutterhaus gefunden

Familie Safarova hat im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern des Hl. Vincenz von Paul seit April ein Zuhause auf Zeit gefunden. Anzhela, Yulija und Kira flüchteten aus Polohy, einer ukrainischen Kleinstadt in der Oblast Saporischschja. Insgesamt 45 Ukrainerinnen und deren Kinder haben im Mutterhaus Sicherheit gefunden.

„Seit Kriegsbeginn haben wir in ständiger Angst gelebt. Wir mussten uns unzählige Male im Keller verstecken. Kira hat so schrecklich geweint. Das nah gelegene Atomkraftwerk wurde von den russischen Soldaten eingenommen. Wir kamen nicht mehr zur Ruhe und konnten kaum schlafen. Dazu kam die Ungewissheit, wo wir bleiben werden“, erzählt die Drei-Generationen-Familie. Für Sr. M. Katharina Mock, Generaloberin der Vincentinerinnen, und ihre Mitschwestern stand sofort fest, dass sie den Geflüchteten aus der Ukraine nach Vorbild des heiligen Vincenz helfen werden. „Platz gab es im Mutterhaus genug, da zu der Zeit der Klausurbereich leer stand.“ Viel Zeit für Vorbereitungen blieb den Ordensschwestern und Mitarbeitern allerdings nicht. „Wir hatten angedacht, dass wir circa drei Wochen für die Organisation brauchen würden: Behördengänge, Notbetten, Bekleidung und vieles mehr. Letztendlich musste eine Lösung in nur drei Tagen her. Da Not bekanntlich erfinderisch macht, haben wir es tatsächlich gestemmt. Darauf bin ich persönlich sehr stolz“, berichtet Sr. Katharina. Mit dem Netzwerk der Vincentinerinnen und der Hilfe sämtlicher Mitarbeiter des Ordens und der St. Vincenz-Kliniken richteten sie die Zimmer in Rekordzeit her. „Es gab eine große Welle an Hilfsbereitschaft und Spenden. Dafür möchte ich mich im Namen der Gemeinschaft noch einmal ganz herzlich bedanken.“

Die Vincentinerinnen engagieren sich sehr, damit sich ihre neuen „Mitbewohner“ wohl fühlen. Die Kommunikation läuft in großen Teilen per Übersetzungs-App und Smartphone – gleichzeitig üben die ukrainischen Gäste fleißig die deutsche Sprache. „Wir erfahren hier unendlich viel Herzlichkeit und sind dankbar für alles. Unsere Gemeinschaft organisiert sich selbst, wir kochen zusammen und halten die Räumlichkeiten sauber. Ich habe außerdem die Chance bekommen, in der Küche des Krankenhauses mitzuarbeiten. Ein geregelter Alltag tut gut. Hier in Paderborn erleben wir viel Gutes, doch am liebsten würden wir wieder in unsere alte Heimat zurückkehren, wo Familie und Freunde vereint sind. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit“, so Yulija. Das Weihnachtsfest in der Ukraine unterscheidet sich in vielen Punkten mit der deutschen Tradition. Sr. M. Katharina hat sich danach schon erkundigt: „In der Ukraine wird erst am 6. und 7. Januar Weihnachten gefeiert. Wir möchten unsere ukrainischen Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein und einem Gottesdienst einladen. Gemeinsam beten wir jeden Mittwoch gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krankenhauses in unserer Mutterhauskirche, dass dieser sinnlose Krieg endlich aufhört.“

Bildunterzeile:

Sr. Bernadette M. Putz, Geschäftsführerin St. Vincenz-Kliniken, Kira, Natascha, Yulija, Anzhela aus der Ukraine und Sr. M. Katharina Mock, Generaloberin der Vincentinerinnen