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Leno kämpft sich ins Leben

Kinderklinik St. Louise betreut rund 700 Kinder mit Herzfehlern

Seit über 23 Jahren ist die Kinder-Herzambulanz eine feste Instanz der Kinderklinik St. Louise. Hier werden Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen betreut. Einer der kleinen Patienten ist Leno aus Bad Lippspringe. Seit seiner Geburt leidet er an einem Herzfehler – doch der zehn Monate alte Junge ist stark.

Die Diagnose war für die Eltern ein Schock: „Leno ist unser zweites Kind, die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft war Routine. Doch als ich das Ultraschallbild sah, konnte selbst ich erkennen, dass mit dem Herzen von Leno etwas nicht in Ordnung ist. Die Ärztin bestätigte meine Vermutung. Ich stand völlig neben mir. Als ich dann endlich allein im Auto saß, bin ich erstmal in Tränen ausgebrochen“, erinnert sich Mama Aljona. Leno ist erst drei Monate alt, als er im Herzzentrum in Bad Oeynhausen operiert werden musste. Die Vor- und Nachsorgeuntersuchungen fanden in der St. Louise statt. Für Mama Aljona eine große Entlastung, denn so hat sie mehr Zeit, sich um Lenos große Schwester zu kümmern und einen konstanten Ansprechpartner. Leno kommt mehrfach im Jahr zur Nachsorge in die St. Louise.

700 kleine Herz-Patienten pro Jahr
In der kinderkardiologischen Ambulanz der St. Louise Kinderklinik betreut Oberarzt Dr. Peter Richter zusammen mit seinem Team jedes Jahr ca. 700, überwiegend kleine Patienten. „Herzinfarkte oder Herzmuskelerkrankungen kommen zwar auch im Kindesalter vor, sind jedoch eine Seltenheit. Den größten Anteil der kindlichen Herzerkrankungen machen die angeborenen Herzfehler aus“, so der Kinder-Herzspezialist, der seit über 30 Jahren in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin tätig ist.
„Eine Verengung der Lungenarterie, ein Loch in der Herzscheidewand oder eine Fehlbildung der herznahen Gefäße, das sind die häufigsten, angeborenen Herzfehler. Die meisten lassen sich heute gut behandeln. 95 Prozent der betroffenen Kinder können in der Regel ein normales Leben führen – so wie Leno,“ erklärt Richter. 

Etwa 8.000 Kinder kommen in Deutschland jedes Jahr mit einem Herzfehler auf die Welt. Das ist fast jedes 100. Baby. Erkrankungen des kindlichen Herzens unterscheiden sich sehr deutlich von denen der Erwachsenen. Herznebengeräusche oder Rhythmusstörungen treten nicht selten bei Kindern auf, seien aber meist völlig harmlos. Hier könne eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung der Herzens) oder ein Langzeit-EKG schnell Klarheit schaffen. „Für einige Formen der Herzrhythmusstörungen gibt es sehr gut wirksame Medikamente. Im äußersten Fall kann aber auch eine Ablation oder ein Herzschrittmacher notwendig sein. Moderne Operationstechniken und Narkoseverfahren ermöglichen es heute selbst Frühgeborenen und Säuglinge mit komplexen Herzfehlern sicher zu versorgen“, so Dr. Richter.
Dass sie für eine solch spezialisierte Versorgung nicht jedes Mal weite Wege auf sich nehmen müssen, ist für die Familien eine große Entlastung. „Die Diagnose ‚Herzfehler‘ hat unser Leben ganz schön auf den Kopf gestellt“, erinnert sich Aljona. Die spezialisierte, wohnortnahe Versorgung mache da Vieles leichter.

Bildunterzeile: Dr. Peter Richter, Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, mit Leno.