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St. Vincenz-Kliniken entwickeln Unternehmensstruktur weiter

Geschäftsführung zukünftig als Duo | Modernes Führungskonzept in der Pflege

Paderborn. Auch in organisatorischer Hinsicht stellen sich die St. Vincenz-Klinken derzeit neu auf und entwickeln ihre Unternehmensstruktur zukunftsorientiert weiter. Den Stein des Anstoßes hatte Geschäftsführer Jürgen Thau gegeben, der sich entschieden hat, das Krankenhaus nach der Insolvenz zu verlassen. „Mein Vertrag endet zum 30. Juni“, erklärt er. 
 

„Wir bedauern den Weggang von Herrn Thau sehr und danken ihm ausdrücklich für sein großes Engagement und sein Wirken. Mit seiner langjährigen Krankenhauserfahrung war er ein hervorragender Geschäftsführer und eine wertvolle Bereicherung für unsere Dienstgemeinschaft“, betont Sr. M. Katharina Mock, Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul und Mitglied im Aufsichtsrat. Auch Markus Funk, Sprecher der Geschäftsführung, erklärt: „Wir waren ein harmonisches und erfolgreiches Trio in der Geschäftsführung der St. Vincenz-Kliniken und haben uns in unseren Kompetenzen sehr gut ergänzt. Gemeinsam haben wir das Haus gut durch die Insolvenz gebracht. Dabei konnte Herr Thau von seiner langjährigen Expertise in der Gesundheitsbranche profitieren. Ich respektiere seinen Entschluss, bedauere ihn aber sehr.“

Ein großes Abschiedsfest möchte Thau nicht: „Es sind die Mitarbeitenden der Dienstgemeinschaft, die im Moment im Vordergrund stehen sollten, nicht ein scheidender Geschäftsführer“, betont er. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den vielen verschiedenen Akteuren und Partnern des Krankenhauses habe ihm in den letzten Jahren viel bedeutet. „Dafür bedanke ich mich bei jedem Einzelnen herzlich. Trotzdem ist es für mich nun Zeit für eine Neuorientierung und auch für eine kleine Auszeit nach der Insolvenz mit Zeit für die Familie.“ Wohin es danach geht, behalte er zunächst noch für sich.

Neue Organisationsstruktur

Nach reiflichen Überlegungen habe sich der Träger entschieden, die Stelle von Thau nicht nachzubesetzen, sondern diese Entscheidung zum Anlass zu nehmen, die Unternehmensstruktur insgesamt neu auszurichten, erklärt Sr. M. Katharina. „Zukünftig setzen wir auf eine Doppelspitze in der Geschäftsführung aus Markus Funk und Sr. Bernadette M. Putz.“ Um die beiden Geschäftsführer zu unterstützen, wurde eine neue Stelle für eine Referentin der Geschäftsführung geschaffen. Besetzt wurde diese mit Pia Lages, zuletzt Pflegedienstleiterin in der St. Louise Frauen- und Kinderklinik. „Frau Lages wird die Geschäftsführung insbesondere in organisatorischen Belangen unterstützen, Projekte mit steuern, Geschäftsführungs- und Aufsichtsratssitzungen vorbereiten und ihre Expertise in die strategische Ausrichtung der St. Vincenz-Kliniken einbringen. Mit ihrer Erfahrung, ihrem Masterabschluss ‚Management im Gesundheitswesen‘ und ihrem umfassenden Know-how der Branche ist sie für diese Aufgabe bestens gewappnet“, ist Funk überzeugt. Darüber hinaus werde noch mehr Führungsverantwortung als bisher auf die nachgeordneten Ebenen verteilt und eine Geschäftsbereichsleitung für die stationäre Versorgung etabliert.

Pfege geht zukunftsorientierte Wege

Auch die Struktur der größten Berufsgruppe des Krankenhauses, der Pflege, wurde kürzlich neu aufgestellt: So gibt es in den St. Vincenz-Kliniken zukünftig keine Pflegedirektion mehr. Vielmehr werde die Pflege vom „Team Pflegemanagement“, also den sechs Pflegedienstleitern gemeinsam als ein Team geführt. „Unser Ziel sind schlankere Strukturen und eine Abkehr von traditionellen Hierarchien, um die mittlere Führungsebene zu stärken. Wir wollen die hohe Kompetenz der Pflegenden in allen Ebenen intensiver einbinden und vom Know-how jedes Einzelnen noch mehr profitieren, dafür sind modernere und agilere Strukturen notwendig“, so Funk. 

„Es ist die Vielfalt der Menschen, ihre große Verbundenheit zu unserem Krankenhaus und ihre umfangreiche Expertise, die unsere Dienstgemeinschaft so stark machen“, schließt Sr. Bernadette M. Putz. „Wir sind überzeugt davon, dass die St. Vincenz-Kliniken mit dieser organisatorischen Neuausrichtung bestens für die zukünftigen Herausforderungen der Gesundheitsbranche gewappnet sein werden.“