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Vorreiter seit 25 Jahren

St. Vincenz-Schlaganfall-Station feiert Geburtstag

In diesen Tagen feiert die Spezialstation für Schlaganfall-Patienten – auch bekannt als „Stroke Unit“− ihr Jubiläum. Nach wie vor ist die Station seit 25 Jahren die Einzige diese Art im Kreis Paderborn. Während dieser Zeit hat sich die Schlaganfallversorgung in der Region erheblich entwickelt und die Patientenversorgung verbessert. 

Wurden im Jahr 1997 noch ca. 200 Patienten mit einem Schlaganfall in das St. Vincenz-Krankenhaus eingeliefert, sind es aktuell mehr als sechs Mal so viele: Rund 1.300 Patienten betreuen Prof. Dr. Thomas Postert, Chefarzt der Klinik für Neurologie, und sein Team jährlich. „Eine Ursache dafür ist auch der demografische Wandel: Die Zahl der schwer Betroffenen Schlaganfall-Patienten wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen“, erklärt Postert die deutlich angestiegene Patientenzahl. Die Stroke Unit ist unmittelbar an der Intensivstation und an die Überwachungsstation angegliedert. 12 moderne Spezialbettenplätze stehen zur Verfügung. Die Pflegekräfte, Logopäden, Physio-und Ergotherapeuten und Neuropsychologen sind speziell für das Krankheitsbild Schlaganfall fortgebildet. „Perspektivisch müssen wir aufstocken, um die Anzahl der Patienten versorgen zu können“, so der Chefarzt.

Meilensteine in der Schlaganfall-Versorgung

Prof. Postert ist seit 20 Jahren im St. Vincenz-Krankenhaus tätig und kann bereits auf einige Meilensteine zurückblicken. „In den 2000-er Jahren war die intravenöse Thrombolyse ein echter Durchbruch. Mit Hilfe des Medikamentes ist es möglich, Blutgerinnsel in einer Hirnarterie aufzulösen und damit schwere Behinderungen bei den Patienten zu vermeiden.“ Im Jahr 2004 wurde die Station erstmalig durch die Deutsche Schlaganfallhilfe und die Deutsche Schlaganfall- Gesellschaft zertifiziert. Fortan überprüfen externe Gutachter regelmäßig die Qualität und Standards.

2020 folgte dann der nächste große Zugewinn für die Paderborner Region. Seit dem Dienstantritt von Dr. Mete Dadak, Chefarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, werden im St. Vincenz-Krankenhaus Thrombektomien durchgeführt. Dieses Verfahren wird bei akuten Verschlüssen der Hirnarterien eingesetzt. Die Mediziner schieben von der Leiste aus oder seltener über den Arm einen biegsamen Katheter bis hin zum verstopften Blutgefäß. Ein Unterdruck entsteht und das Gerinnsel kann abgesaugt oder herausgezogen werden. Technisch möglich ist dies seit dem Einzug einer hochmodernen Röntgen-Anlage. Das nächst gesteckte Ziel ist es, die Thrombektomien rund um die Uhr anbieten zu können, um möglichst wenige Patienten verlegen zu müssen. Auch in der Nachsorge der betroffenen Patienten hat sich einiges getan. Das St. Vincenz-Krankenhaus hat einen eigenen „Schlaganfall-Lotsen“. Er hilft Patienten nach einem Schlaganfall für ein Jahr durch alle Phasen der Gesundheitsversorgung hindurch. „Seit Einführung der Stroke Units ist das Risiko, an einem Schlaganfall zu sterben, stark zurückgegangen. So muss es in der Forschung weitergehen“. 

Prof. Dr. Thomas Postert, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Johanna Bensick, Pflegerische Leitung Stroke Unit, Denise Walter, Schichtleitung Stroke Unit und Dr. Mete Dadak, Chefarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Foto: St. Vincenz-Kliniken